Schülerkonzert
"Wenn ich in eine magische Glaskugel schaue, sehe ich mich in 50 Jahren ..." Schülerkonzert der Extraklasse
Ein ganz besonderes Schülerkonzert gestalteten die Sächsische Bläserphilharmonie und Schüler unserer Oberschule im März diesem Jahres!
Die Basis für diese Konzerte bildeten Schüleraufsätze, welche die Kinder und Jugendlichen bereits im vergangenen Schuljahr zu Papier brachten und die alle mit dem Satz: "Wenn ich in eine magische Glaskugel schaue, sehe ich mich in 50 Jahren..." begann. Die vier besten Texte dienten dann als Vorlage für die musikalische und künstlerische Interpretation. Im Vorfeld illustrierten Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 9 und 10 im Kunstunterricht diese Zukunftsvisionen.
Um nun die Schülerkonzerte optimal praktisch vorzubereiten wurde Anfang März eine Projektwoche an unserer Oberschule durchgeführt. In dieser arbeitsreichen Woche gestalteten 34 Schülerinnen und Schüler der fünften bis zehnten Klassenstufe mit der Theaterpädagogin Lynne Eichhorst, der Tanzpädagogin Johanna Kecke und der Medienpädagogin Rahel Metzner sowie der Musiklehrerin Frau John und der Kunstlehrerin Conny Hauffe die ausgewählten Zukunftsgeschichten szenisch, tänzerisch, filmisch, technisch und werberisch, sowie moderativ. Zudem entstand ein Dokumentarfilm, der die Entwicklung des Projektes sehr anschaulich aufzeigte.
Parallel schuf die Sächsische Bläserphilharmonie den musikalischen Rahmen zu diesem Konzert. Ausgesprochen gut passende Stücke wurden zu den Schülergeschichten gefunden und unter dem aufgeschlossenen Dirigenten Andreas Mitschke geprobt.
In einer Generalprobe fügten sich dann die einzelnen Puzzleteile zu einem phantastischen musischen Gesamtbild zusammen!
In drei Schülerkonzerten und einer öffentlichen Aufführung, initiiert durch den Förderverein der Oberschule, konnte dieses herrliche Erlebnis präsentiert werden! Ein tanzendes und stehend applaudierendes Publikum waren der Lohn für alles Proben, Üben und Trainieren!
So ein wunderbares Projekt macht Lust auf mehr!
Ein herzliches Dankeschön an die Sächsische Bläserphilharmonie und ihren Dirigenten, an den Kulturraum Leipziger Raum, an alle Pädagogen, den Förderverein und die leisen Helfer im Hintergrund sowie an das aufmerksame Publikum
Die Theatergruppe, die Tanzgruppe, die Mediengruppe, die Werbegruppe, die Technikgruppe und die Moderatoren des Projektes "Zukunftsmusik" (...die jetzt auf Tournee gehen wollen...)
Mein Leben in 50 Jahren
Ich schaue in eine Glaskugel und sehe mich in 50 Jahren Jungen, der vergnügt mit seinen Freunden Fußball spielt. Aber wie kann das sein, was ist passiert, ich bin doch eigentlich schon viel älter? Als ich ungefähr 25 Jahre alt war bin ich auf einen Artikel in einer Zeitschrift aufmerksam geworden. Einem Professor der Technischen Universität Buxtehude ist es gelungen, eine Maschine zu entwickeln, mit der man sich immer wieder in eine andere Person verwandeln konnte. Mit dieser Maschine konnte man angeblich alles sein, was man wollte. Ich habe das natürlich für großen Quatsch gehalten und mir keine Gedanken weiter darüber gemacht. Irgendwann kamen aber dann auch Sendungen in Fernsehen über diese Maschine. Menschen berichteten über ihre Erlebnisse und es wirkte auch ziemlich echt. Langsam interessierte mich das alles doch. Diese Maschine kam in die Geschäfte so entschloss ich mich, mir auch eine anzulegen. Dann kam der große Tag und ich bekam die Maschine nach Hause. Da waren ziemlich viele Knöpfe dran. Ich musste erstmal gründlich die Anleitung lesen, um überhaupt zu wissen, welcher Knopf wofür sein sollte. Das hat vielleicht lange gedauert. Zumindest hatte ich aber begriffen, wie das Teil funktionierte, man konnte ein anderer Mensch sein, aber immer nur für einen Tag im Monat. So richtig mutig war ich am Anfang nicht und es dauerte noch eine ganze Weile, bevor ich es ausprobiert. Als es so weit war, entschied ich mich, ein berühmter Fußballer zu sein. Also setzte ich mich auf den Sitz, gab meinen Wunsch ein und drückte den roten Knopf, so wie es beschrieben war. Mir wurde etwas komisch. Vor meinen Augen wurde es ganz bunt. Es fühlte sich an, als würde ich schweben. Als ich wieder richtig bei mir war, stand ich als Fußballerin einem großen Stadion und da waren ganz viele Leute, die mir zu jubelten. Das war ein tolles Gefühl. Von zum an verwandelten ich mich regelmäßig. Mal war ich ein Prinz und lebte in einen wundervollen Schloss, dann kämpfte ich als tapferer Ritter gegen einen Drachen, ritt als Cowboy mit meinen Pferd durch den Wilden Westen, lebte wie Mogli mit den wilden Tieren im Dschungel, stand als Rockstar auf einer großen Bühne oder war Präsident. Ich habe sehr viel erlebt in dieser ganzen Zeit. Mal war es witzig, mal gefährlich und manchmal auch traurig. Aber ich habe auch vieles gelernt, was wir im echten Leben zwischen den Verwandlungen geholfen hatte. Am liebsten aber war ich ein zwölfjähriger Junge, der unbeschwert und vergnügt mit seinen Freunden Fußball spielte und deswegen sehe ich mich in einer Glaskugel in 50 Jahren so.
Yannik, Klasse 6
Wenn ich in eine magische Glaskugel schaue...
Wenn ich in eine magische Glaskugel schaue, sehe ich mich in vielen Jahren und zwar allein in der afrikanischen Savanne. Es war der 3.April 2032. Wie jedes Jahr
Flog ich in meinen Urlaub nach Afrika, um in einer Auffangstation für Elefantenwaisenkinder zu helfen. Es war schon Abend. Ich lief durch die Savanne, um zu schauen, ob nicht ein Elefantenwaisenkind allein durch die Savanne lief Plötzlich stand ein Löwe vor mir. Er war kurz davor mich anzugreifen. Mit lautem Trompeten kam ein riesiger Elefant hinter mir angerannt. Mein Herz blieb stehen.
Doch der Elefant rannte an mir vorbei und direkt auf den Löwen zu und dieser ergriff die Flucht. Der Elefant drehte sich um und kam ganz langsam auf mich zu, da erkannte ich ihn. Es war Dschambo- mein Elefant, den ich vor 15 Jahren in der Savanne als fast verhungertes Elefantenwaisenbaby
Gefunden hatte. Ich erkannte ihn an dem Riss in seinem linken Ohr, den er schon als Elefantenbaby hatte. Gemeinsam mit den anderen Helfern hatten wir ihn mühevoll aufgepeppelt und nun hatte er mich gerettet. Er legte seinen Rüssel auf meine Schulter, dann kniete er nieder, ließ mich aufsteigen und gemeinsam ritten wir Richtung Sonnenuntergang zurück zum Lager.
Lea, Klasse 6
Wenn ich in eine magische Glaskugel schaue, sehe ich mich in fünfzig Jahren …
In meiner Unterwasserwelt leben. Ich wohne in einer stählernen Kuppel in den Tiefen des Atlantischen Ozeans. Mein Haus besteht aus vielen Zimmern und meinem Forschungslabor. Die Zimmer sind, wie in einem Schneckenhaus, spindelförmig angeordnet. Der äußere Ring ist vollständig mit Glasfenstern durchzogen. Sie helfen mir bei meiner Arbeit als Wissenschaftlerin. Ich studiere das Verhalten der Tierwelt auf dem Meeresgrund. In einem Tauchroboter verlasse ich manchmal die Station, um Meerestiere einzufangen. Der Laternenfisch ist bisher mein großartigster Fang. Vorübergehend lebt er in meinem Labor. Neulich leuchtete ich ihn mit einer Taschenlampe an, und er blinkerte zurück. Ob er wohl mit mir ,, sprechen“ möchte? Aber vielleicht bilde ich mir das auch ein. Manchmal ist das Leben auf dem Meeresboden sehr gefährlich. Vor einigen Tagen, brach ich zu einer Erkundungsfahrt mit meinem Mini-U-Boot auf. Ich untersuche den Meeresboden in der Nähe der Höllenschlucht. Plötzlich klemmte der Roboterarm meines U-Bootes in einer Felsspalte fest. Ich war gefangen. Was sollte ich nur tun? Hilfe holen war nicht möglich, da die Rettungsmannschaft zu lange brauchen würde um hier zu sein. Ich hatte nur noch Sauerstoff für eine Stunde. Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, da tauchte aus den Tiefen des Höllenschlundes ein riesiger Oktopus auf. Er schwamm direkt auf mich zu. Und dann erkannte ich ihn – es war der siebenarmige Willy! Ich hatte das Tier vor einigen Jahren aus dem Schleppnetz eines Fischers befreit. Damals verlor er einen seiner Arme. Jetzt war er hier um mich zu retten. Willy umschloss das U-Boot mit seinen Tentakeln und zog mich aus der Felsspalte. Ich war frei. Was für ein Glück. Ich machte mich sofort auf dem Heimweg und schrieb dort diese unglaubliche Geschichte auf. Damit landete ich einen Bestseller-Roman.
Lina, Klasse 6